WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2013
Foto: Jens Koehler/dapd
Titel
16
Die fängt natürlich mit der Arbeit auf dem Feld und im Stall an, aber schon
da steckt mehr dahinter, als du auf den ersten Blick siehst.
Denn auch in der
Landwirtschaft bleibt die Zeit nicht stehen: Die Ansprüche steigen und die
Technik entwickelt sich stetig weiter. Schön und gut, aber du träumst eigent­
lich davon, irgendwann als Fach­ oder Führungskraft zu arbeiten? Auch dafür
findet sich hier das Richtige. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und
ein wenig Berufserfahrung steht dir zum Beispiel die Tür zur Fachschule für
Agrarwirtschaft in Stadtroda offen. Hier kannst du dich in zwei Jahren zum
Beispiel zum staatlich geprüften Betriebswirt für Agrarwirtschaft weiterbilden.
Dabei geht es dann nicht mehr nur um die reine Arbeit als zum Beispiel Land­
oder Tierwirt,
sondern darum, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen.
Und da reicht es eben nicht, zu wissen, wie man Getreide einfährt oder
Schweine züchtet. Deshalb konzentriert man sich in der Ausbildung auf die
betriebswirtschaftliche Seite und auf die methodischen Kompetenzen. Das
spiegelt sich dann auch im Lehrplan wieder: Da stehen dann zum Beispiel
Berufs­ und Arbeitspädagogik, Steuerkunde, Unternehmensfinanzierung,
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen/Controlling sowie Markt­ und
Absatzlehre.
Damit du das alles nicht nur theoretisch vermittelt bekommst,
gibt es schul­
eigene Übungsarbeitsplätze, an denen auch eher unwichtig wirkenden Aufga­
ben wie Dokumentenablage durchgeführt werden – eine ordentliche geführte
Buchhaltung ist schließlich Pflicht für ein laufendes Unternehmen. Auch mit
agrarwirtschaftlich wichtigen Softwareprogrammen lernst du dabei umzuge­
hen.
Und damit du den Bezug zur Landarbeit in den zwei Lehrjahren nicht ganz
verlierst,
wird auch da noch ein bisschen was getan: So geht es zum Thema
Nachhaltigkeit zum Beispiel raus auf das schuleigene Ökofeld oder auf eine
der Schauparzellen. Außerdem gibt es Unterrichtsfelder wie Erzeugung und
Vermarktung pflanzlicher Produkte, Erzeugung und Vermarktung tierischer
Produkte und Landtechnik/landwirtschaftliches Bauen/Verfahrenstechnik.
Wichtig dabei ist,
dass du lernst, wie du berufliche Aufgaben selbstständig
bearbeitest und dich flexibel an häufig verändernde Bedingungen anpasst,
bist du selbst eine Führungskraft, musst du nämlich die Verantwortung auch
über die Arbeit von anderen übernehmen. Und dich gleichzeitig den stetig
wachsenden Anforderungen an die Agrarwirtschaft stellen, wenn es etwa um
die Erzeugung von Biomasse, das Verringern des Energieverbrauches oder
ökologisch angebaute Pflanzen geht.
Nach deinem erfolgreichen Abschluss arbeitest du in landwirtschaftlichen
Betrieben der Tierhaltung und des Pflanzenbaus,
zu Letzteren gehören bei­
spielsweise auch Gemüse­ und Obstbaubetriebe. Zudem bist du in landwirt­
schaftlichen Genossenschaften, im Landhandel, im Versuchswesen und in der
landwirtschaftlichen Beratung tätig. Darüber hinaus kannst du bei Land­
wirtschaftskammern oder in der Agrarverwaltung beschäftigt sein. (mü)
Mit dem Traktor morgens auf das Feld fahren und Getreide aussäen, mittags bei den Kühen auf der Weide Zäune reparieren und abends selbst geerntete Äpfel
zu Saft verarbeiten. Nein danke, mit so was, also der Landwirtschaft, hast du doch nichts am Hut, du lebst schließlich im 21. Jahrhundert, bist mit Smartphone
ausgerüstet und im Internet zu Hause. Wenn du dich auf die Suche nach einer beruflichen Karriere machst, willst du etwas “Ordentliches“, was mit Zukunft,
und es darf schon auch ein bisschen anspruchsvoll sein. Und schon bist du doch wieder bei der Landwirtschaft.
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Agrar­
wirtschaft
Studium
Bauer sucht Weiterbildung
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