WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2013
Foto: Jens­Ulrich Koch/dapd
Titel
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
In Thüringen kannst du dazu an der Fachhochschule in Nordhausen Regene­
rative Energietechnik studieren.
In den dreieinhalb Jahren – oder auch sieben
Semestern des Bachelor of Engineering bekommst du alle ingenieurswissen­
schaftlichen Grundlagen vermittelt, die für die Entwicklung, Planung und das
Betreiben von Anlagen der regenerativen Energiegewinnung, wie beispiels­
weise Biogas­ oder Wasserkraftanlagen, nötig sind. Das heißt aber nicht, dass
du die klassische Energietechnik dabei links liegen lassen kannst, denn auch
die gehören mit zum Lehrstoff, so unter anderem die Energiegewinnung aus
Recyclingprozessen, Informations­ und Diagnosesysteme sowie Energie­
wirtschaft und Energierecht.
Anfangen wirst du in Nordhausen mit der ingenieurtechnischen Grundaus­
bildung im ersten und zweiten Semester.
Dazu gehören die Pflichtveran­
staltung „Einführung in die regenerative Energietechnik“ und sowie als
Praktika „Grundlagen der Elektrotechnik“ und „Technisches Zeichnen“. Außer­
dem stehen Physik, Werkstofftechnik, Technische Mechanik, Elektrotechnik,
Informatik und Grundlagen der Programmierung auf dem Plan – die natur­
wissenschaftlich/technischen Fächer sollten dir unbedingt liegen, sonst wirst
du schnell nicht nur die Motivation, sondern auch den Anschluss verlieren.
Denn, ist das Grundstudium überstanden, geht es im Hauptstudiummit dem
Drei­Ebenen­Modell weiter.
Das heißt, neben dem Ausbau der Grundlagen
zur Energietechnik wirst du in die einzelnen Arbeitsbereiche der Energietech­
nik eingeführt. Zur ersten Ebene gehören da dann Energiesysteme, so etwa
Steigende Benzinpreise an der Tankstelle, Nachrichten von Reaktorkatastrophen im Radio oder Verbot der klassischen Glühlampen – ob du willst oder nicht,
am Thema Energiewende kommst du auch als Privatperson nicht mehr vorbei. Auch wenn du noch kein Elektroauto fährst – der Trend geht weg von Atom, Öl
und Kohle hin zu regenerativen und Ressourcen schonenden Energien. Zwar fallen diese quasi vom Himmel oder liegen vor uns auf dem Boden – aber um aus
Wasser, Wind, Sonne oder Biomasse Energie zu gewinnen, muss man die Technik kennen, die dafür nötig ist.
Energie, bitte wenden!
Studium
Regenerative
Energie­
technik
elektrische Energietechnik, Photovoltaik, Kälte­ und Wärmeversorgung und
Recyclingstoffe und ­verfahren für Energiegewinnung. Die zweite Ebene be­
fasst sich im Bereich Systemintegration unter anderem mit technischen
Diagnosesystemen, Informationssystemen und Administrativem Energiema­
nagement. Zur dritten Ebene, der Implikationen, gehören dann beispielsweise
Energiewirtschaft und Energierecht, Sicherheit, Energiepolitik und Projekt­
management. Durch diese umfassenden Inhalte soll dir ein möglichst breites
Feld an späteren Einsatzmöglichkeiten garantiert werden. So kannst du als
Absolvent dieses Studiengangs nicht nur ein weiterführendes Masterstudium
anschließen, sondern auch gleich ins Berufsleben starten. Mögliche Arbeit­
geber findest du in Forschung und Entwicklung, bei Betreibern von Energie­
anlagen sowie in der Überwachung, Herstellung und Produktion oder auch im
Bereich Beratung und Lehre. Bevor es für dich soweit ist, musst du aber nicht
nur die erforderliche Anzahl von Leistungspunkten vorweisen und mindestens
eine Fremdsprache erfolgreich belegt haben, sondern im siebten Semester
auch die Praxisphase mit anschließender Bachelorarbeit bestehen. Diese wird
in einem Betrieb oder in einer anderen Einrichtung der Berufspraxis in
Zusammenarbeit mit der Fachhochschule durchgeführt.
Der Studiengang beginnt immer zum Wintersemester,
dafür bewerben
kannst du dich vom 15. Mai bis zum 15. September des jeweiligen Jahres. Du
brauchst kein Vorpraktikum nachzuweisen und musst auch keine besonderen
Zugangsvoraussetzungen außer der allgemeinen oder fachgebundenen Hoch­
schulreife erfüllen. (mü)
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